Akupunktur
Die Bezeichnung Akupunktur kommt aus dem Lateinischen von acus (die Nadel) und von pungere (stechen). Eine exakte Datierung, seit wann die Akupunktur ausgeübt wird, gibt es nicht. In jüngerer Zeit stellte sich aber heraus, dass schon "Ötzi", die über 5000 Jahre alte Mumie aus dem Gletscher, akupunktiert wurde. Es fanden sich Tattoowierungen , die exakt den Meridianen und Akupunkturpunkten entsprechen, z.B. den Punkt Blase 60, einen wichtigen Punkt gegen Schmerzen.
Durch Röntgenaufnahmen hatte man vorher festgestellt, dass "Ötzi" unter starken Arthrosen litt, vor allem im Bereich der Hüft- und der Kniegelenke. Man nimmt an, dass hier die Punkte behandelt wurden, die besonders schmerzempfindlich waren, die sog. "locus dolendi"- Methode. Die frühen Akupunkteure haben sicher über sehr lange Erfahrung verfügt, da sie nicht nur über den jeweiligen Schmerzpunkten nadelten, sondern auch Fernpunkte.
Die eigentlichen Anfänge der Akupunktur liegen in China, vor über 4000 Jahren. Sie ist Bestandteil der traditionellen chinesischen Medizin (TCM). in China ist das Akupunktieren für alle Medizinstudenten Pflicht und die Akupressur wird schon in den normalen Schulen gelernt.
In Europa setzte sich zu Beginn des 19. Jahrhundert als erster Arzt Louis Berlioz in Frankreich mit der Akupunktur auseinander. In den folgenden Jahren wurde sie auch in anderen europäischen Ländern als Heilmittel angewandt, wobei meistens nur die "Schmerzpunkte" genadelt wurden. Bis in die fünfziger Jahre des 20. Jahrhundert geriet sie in Vergessenheit. Einmal wiederentdeckt, verbreitete sie sich von Frankreich aus rasch über ganz Europa, es wurden zahlreiche Akupunkturgesellschaften gegründet und auch wissenschaftliche Forschungen durchgeführt.
Einsatzgebiete für Akupunktur